Instandhaltung-Giswil_2

Jede Sekunde zählt

Versorgungssicherheit
An 365 Tagen ist der EWO Pikettdienst für die Bevölkerung im Einsatz. Sechs Teams mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Geschäftsfeldern sorgen rund um die Uhr für einen sicheren Netz- und Produktionsbetrieb – zusätzlich zu ihren beruflichen Aufgaben.
5. März 2025
05/03/2025 // 7 Minuten Lesezeit

Montag, 8.00 Uhr | Aufnahme Pikettdienst, Kerns

Die Pikettwoche beginnt mit dem Rapport: Alle Pikettleitenden sowie Vertreter der Bereiche Produktion, Energiewirtschaft und Telekom besprechen die Vorkommnisse der Vorwoche. Eine solche Analyse der Ereignisse ist wichtig: Der Austausch über aufgetretene Störungen trägt zum Erfahrungsaufbau der Pikettleitenden bei und unterstützt die effiziente Bearbeitung künftiger Störungen. Das verantwortliche Team wechselt jede Woche. In dieser Runde übernimmt Markus Ettlin, Leiter Netztechnik und Betrieb, die Leitung des Piketts. Fortan ist er rund um die Uhr erreichbar.

Montag, 10.00 Uhr | Einbindung neue Trafostation, Kerns/Sarnen

Um 10 Uhr morgens klingelt zum ersten Mal das Pikett-Telefon. Netzelektriker Florian Kiser meldet sich: Er und sein Team haben diese Woche den Auftrag, die neue Trafostation Matten in Sarnen ins EWO Verteilnetz einzubinden. Markus Ettlin koordiniert die dazu notwendigen Schalthandlungen, die teils aus der Netzleitstelle und teils vor Ort durchgeführt werden.

Dienstag, 7.52 Uhr | Baum beschädigt Freileitung, Giswil

Ein umgestürzter Baum hat eine Mittelspannungs-Freileitung beschädigt. Sofort kommt Markus Ettlin ins Spiel. Nebst der Alarmierung über das Leitsystem erreichen ihn auch Kundenanrufe. Ein aufmerksamer Anwohner der Schadenstelle meldet, dass ein Baum die Freileitung beschädigt hat. Ettlin bietet die Netzelektriker Kari Bucher und Samuel Kiser auf, die umgehend ausrücken, um die Leitung zu reparieren. Schon wenige Stunden später ist die Stromversorgung wieder vollständig hergestellt. Für Ettlin sind Hinweise aus der Bevölkerung ein unverzichtbares Hilfsmittel. «Jeder Anruf, der uns hilft, die Störung präzise zu lokalisieren, ist für uns wertvoll», so der Pikettleiter. Dabei warnt er jedoch ausdrücklich: «Hinweise sollten ausschliesslich telefonisch übermittelt werden. Beschädigte Leitungen dürfen keinesfalls eigenständig berührt werden – das kann lebensgefährlich sein.»

Mittwoch, 21.05 Uhr | Abruf Regelenergie von Swissgrid AG, Kerns/Giswil

Am Mittwochabend ist das Team der Energiewirtschaft gefordert. Die Swissgrid AG, Betreiberin des Schweizer Übertragungsnetzes, fordert zusätzliche Leistung an, um das Stromnetz stabil zu halten. «Die sogenannte Tertiärregelleistung ist eine Reserve, die bei Bedarf aktiviert wird, um unvorhergesehenen Mehrbedarf an Strom zu decken», erklärt Peter Renggli aus dem Team der Energiewirtschaft und startet den dafür eingeplanten Generator im Kraftwerk Unteraa. Das EWO leistet dadurch einen Beitrag zur Stabilität des Schweizer Stromnetzes.

Donnerstag, 17.40 Uhr | Stromunterbruch, Stalden/Glaubenberg

Das Netzleitsystem meldet eine Störung auf der Mittelspannungsleitung von Sarnen in Richtung Glaubenberg. Dichter Schneefall führt dazu, dass die Freileitung beschädigt wird. In der Netzleitstelle bespricht Markus Ettlin die Situation mit der Pikettleiter-Kollegin und Fachspezialistin Netztechnik Claudia Widmer. Gemeinsam planen und koordinieren sie den Einsatz. Während einige Haushalte weiterhin ohne Strom bleiben, setzen die Netzelektriker alles daran, die Leitung unter anspruchsvollen Bedingungen zu reparieren.

Freitag, 10.45 Uhr | Die neue Trafostation ist einschaltbereit, Sarnen

Das Netzelektriker-Team um Gruppenchef Florian Kiser hat die Kabelarbeiten im Gebiet der neuen Trafostation Matten abgeschlossen. Die installierte Mittelspannungs-Schaltanlage und der neue Transformator sind einschaltbereit. Kiser meldet sich beim Pikettleiter Markus Ettlin, um die geplanten Schaltungen auszuführen. Die neue Schaltanlage wird in Betrieb genommen, die Spannung geprüft – alles ist bereit dafür, die Kunden dank der neuen Anlage zuverlässig mit Strom zu versorgen.

Samstag, 23.21 Uhr | Störung Generator Kraftwerk Hugschwendi, Melchtal

Kurz vor Mitternacht meldet das Netzleitsystem eine Störung bei einer Maschinengruppe im Kraftwerk Hugschwendi in der Stöckalp. Markus Ettlin nimmt mit dem Instandhaltungsfachmann Produktion, Peter Amrhein, Kontakt auf und bespricht mit ihm das Fehlerbild. Während sich Amrhein auf den Weg zum Kraftwerk macht, stellt Peter Renggli von der Energiewirtschaft sicher, dass die eingeplante Leistung mit einem anderen Generator produziert wird. «Jeder Piketteinsatz erfordert spezifisches Fachwissen – ein eingespieltes Pikett-Team ist dabei essenziell für eine effiziente und sichere Abarbeitung der Störung», erklärt Ettlin. Eine Stunde nach Störungseintritt meldet Peter Amrhein, dass das Problem behoben und die Maschine wieder einsatzbereit ist.

Montag, 8.00 Uhr | Übergabe an das nächste Team, Kerns

Nach einer ereignisreichen Woche gibt Markus Ettlin die Verantwortung an das nächste Team ab. Die Woche zeigt: Der Pikettdienst beim EWO ist vielseitig und erfordert rund um die Uhr die Einsatzbereitschaft der Pikett-Mitarbeitenden. «Die Störungen und Einsätze kommen meist unerwartet. Gerade diese Unvorhersehbarkeiten und Überraschungen machen für mich den Reiz der Aufgabe aus», fügt Ettlin an. «Gerne leiste ich damit meinen Beitrag zur Versorgungssicherheit im Kanton Obwalden.»

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