An zahlreichen Stellen im Kanton Obwalden wird Wasser gefasst, in Stauseen und einem Reservoirstollen gespeichert und über Stollen und Druckleitungen transportiert.
Dieses Wasser treibt in den beiden Kraftwerken Hugschwendi und Unteraa die Turbinen an, die den wertvollen «EWO NaturStrom» produzieren. Der kleine Umweg dieser Gewässer hat eine grosse Wirkung: Er ermöglicht die nachhaltige Stromproduktion. Entdecken Sie den Weg des Wassers durch unsere Anlagen und zurück in die Natur.
Die grösste Stromproduktionsanlage des Elektrizitätswerks Obwalden ist das Kraftwerk Unteraa. Es steht in Giswil und weist eine durchschnittliche Jahresproduktion von über 100 Millionen Kilowattstunden auf. Mit dieser Menge können jährlich 22’700 Durchschnittshaushalte versorgt werden.
Das Kraftwerk Unteraa nutzt das Wasser der Kleinen und Grossen Melchaa sowie des Lungerersees für die Stromproduktion. Die grosse Wassermenge wird von vier Francisturbinen verarbeitet und durch die Generatoren in Strom umgewandelt.
Die Maschinengruppe vier liefert ausschliesslich Bahnstrom, welcher vorwiegend für die Brünig-Bahnstrecke mit einer Frequenz von 16,7 Hertz genutzt wird. Dies sind im Jahr ca. 14 Millionen Kilowattstunden.
1. Druckleitung 2. Kugelschieber 3. Drosselklappe 4. Francisturbine 5. Generator
6. Transformator 7. Verteilanlage 50 kV 8. Verteilanlage 16 kV
Mit dem Kugelschieber wird der Wasserzufluss auf der Oberwasserseite von der Turbine bei hohem Wasserdruck abgesperrt. Die Position des Kugelschiebers kann offen oder geschlossen sein. Der Schieber wird mithilfe der Öl-Hydraulik-Anlage geöffnet. Das sichere Schliessen, auch im stromlosen Zustand, erfolgt mit dem Wasserdruck aus der Druckleitung.
Mit der Drosselklappe wird der Wasserabfluss auf der Unterwasserseite nach der Turbine bei niedrigem Wasserdruck abgesperrt. Die Position der Drosselklappe kann offen oder geschlossen sein. Die Klappe wird mit der Öl-Hydraulik-Anlage geöffnet. Das sichere Schliessen, auch im stromlosen Zustand, ist mit dem Gegengewicht an der Klappe sichergestellt.
Im Jahr 1982 übernahm das EWO das Lungererseewerk. Das Werk produziert mit Wasser aus dem Kleinen und Grossen Melchtal sowie aus dem Lungerersee Strom für den Kanton Obwalden. Das zunehmende Alter der Anlage und die stetig steigende Energienachfrage bewogen das EWO 1991, das Lungererseewerk auszubauen. Die neue Kraftwerkszentrale Unteraa wurde 1994 in Betrieb genommen und löste die alte Zentrale ab. Mit dem Bau der vierten Turbine im Jahr 2013 konnten alle Produktionsanlagen im Kraftwerk Unteraa zentralisiert und das ehemalige Kraftwerk Kaiserstuhl ausser Betrieb genommen werden.
Das Kraftwerk Hugschwendi wurde 1957 in Betrieb genommen und nutzt das Wasser des Einzugsgebietes der Melchsee-Frutt, welches in den beiden Stauseen Tannensee und Melchsee gespeichert wird.
Die Anlage arbeitet mit zwei Peltonturbinen mit einer Abgabeleistung von je 7 Megawatt und hat ein Bruttogefälle von 832 Metern. Auf dieser Strecke wandelt die Anlage die Kraft des Wassers in klimafreundlichen «EWO NaturStrom» um.
Zahlreiche Obwaldner Kleinkraftwerke leisten einen wichtigen Beitrag zu einem möglichst hohen Eigenversorgungsgrad mit elektrischer Energie. Rund 130 Kleinkraftwerke produzieren insgesamt mehr als 20 Millionen Kilowattstunden Strom aus Wasserkraft, Sonnenenergie oder Biogas. Einige der Kleinkraftwerke unterstützt das EWO mit verschiedenen Dienstleistungen wie der Betriebsführung oder mit Instandhaltungsarbeiten.
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