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Verschiedene Komponenten bestimmen Energiepreis

Kaum jemand kennt die Stromtarife oder den eigenen Energieverbrauch. Mit den steigenden Energiepreisen wird die Energierechnung plötzlich zu einem Budgetfaktor. Was haben der Benzinpreis und der Strompreis gemeinsam und wo sind die Unterschiede?
Gut zu wissen

Geopolitik und Produktionskapazitäten beeinflussen Preise

Die geopolitische Lage sowie die fehlenden, europaweiten Produktionskapazitäten beeinflussten sowohl den Benzin- und Gaspreis wie auch den Strompreis für die Jahre 2022 und 2023 massgeblich. Diese Entwicklung wird beim Blick auf die ständig wechselnden Preise an den Tankstellen rasch ersichtlich.

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Beim Strompreis sind keine kurzfristigen Tarifanpassungen möglich. Denn diese sind innerhalb des Tarifjahres gesetzlich ausgeschlossen. Deshalb konnte das EWO im Jahr 2022 keine kurzfristigen Tariferhöhungen vornehmen und fing die Auswirkungen von Krieg und Energiekrise auf die Energiepreise auf. Die grundversorgten Kundinnen und Kunden profitierten im Jahr 2022 von Strompreisen, die bereits im August 2021 festgelegt werden mussten.

So entstehen die Energiepreise

Die Energieversorger können die Preise für Haushaltskundinnen und -Kunden nicht nach ihrem Gusto bestimmen. Die Kalkulation von Energiepreisen ist im Stromversorgungsgesetz definiert. Dieses sieht vor, dass die Energiepreise aus dem Durchschnittswert zwischen den eigenen Produktionskosten sowie den Marktpreisen für den zugekauften Strom für die Grundversorgung zu berechnen sind. Egal wie sich der Energiemarkt entwickelt, neue Tarife können nur einmal pro Jahr, jeweils per 1. Januar eingeführt werden.

Verschiedene Komponenten beeinflussen den Strompreis

Der Elektrizitätstarif für Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung setzt sich aus dem Energiepreis, dem Preis für die Netznutzung und den Kosten für die Systemdienstleistungen der Swissgrid AG zusammen. Diese Komponenten sind vom Markt und von der Kostenstruktur des EWO abhängig. Dazu kommen die eidgenössisch verordneten Abgaben für die kostenorientierte Einspeisevergütung (KEV) mit Direktvermarktung, die Abgaben für die ökologischen Sanierungen der Wasserkraft sowie den Abgaben an den Kanton und das Gemeinwesen.

Wieso gibt es Preisdifferenzen beim Strom?

Eine wesentliche Rolle bei den Energiepreisen für die Grundversorgung spielt die Art und der Anteil der Eigenproduktion beim Energieversorger. Zahlreiche Energieversorger (auch in der Zentralschweiz) sind zusätzlich zu den eigenen Kraftwerksanlagen an Kernkraftwerken beteiligt. Sie haben Bezugsverträge, die es ihnen erlauben, Atomstrom günstig zu Produktionskosten zu beziehen. Damit wird der Strom bei diesen Energieversorgern für die Grundversorgung günstiger. Allerdings beziehen die grundversorgten Kundinnen und Kunden so einen Mix aus erneuerbarer Energie und Atomstrom.

Das EWO verfügt ausschliesslich über Kraftwerke mit erneuerbarer Produktion. Mit der Energie aus 100 Prozent Wasserkraft und Sonnenenergie bewegt sich der Energiepreis des Elektrizitätswerk Obwalden in der Grundversorgung sowohl in der Zentralschweiz als auch in der Schweiz im Energiepreis-Mittelfeld.

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