Im Jahr 2022 fehlte Schmelzwasser und während neun Monaten regnete es zu wenig. Dies führte zu einer historisch tiefen Energieproduktion mit den eigenen Wasserkraftwerken. Aufgrund des Wassermangels standen die Maschinen im Kraftwerk Unteraa in Giswil für insgesamt 17 Tage ungeplant still.
Viele haben sich gefragt, wieso das EWO im Kraftwerk Unteraa in Giswil keine Energie produzieren konnte, obwohl der Lungerersee doch gut gefüllt war. Es liegt an den Staukoten, die eingehalten werden müssen. Fehlt im Sommer der Regen, kann nicht produziert werden, da der See sonst zu stark abgesenkt und der Konzessionsvertrag verletzt würde.
Die Füllhöhe eines Stausees bzw. der Wasserpegel des Stausees wird mit einer Staukote (Anzahl Meter über Meer) angegeben. Beim Lungerersee liegt die Staukote gemäss Konzessionsvertrag je nach Jahreszeit auf verschiedenen Höhen. Aus Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung und auf die Erholungssuchenden wurde bei der Konzessionsvergabe darauf geachtet, dass im Sommer der See gefüllt ist.
Als höchster Pegelstand für den Lungerersee gilt die Staukote von 688.50 Meter über Meer und als tiefste Absenkung die Staukote von 648.91 Meter über Meer. Vom 16. Juni bis 15. September ist der Seestand zwischen den Koten 687.50 und 688.50 Meter über Meer zu halten. Seespiegelschwankungen dürfen im Tag nicht mehr als einen Meter betragen.
Der Lungerersee dient auch als Reservoir, das hilft, rund um den Sarnersee Hochwasserschäden zu verhindern. Deshalb ist das Niveau von 688.00 Meter über Meer beim Lungerersee als Leitkote definiert. Zur Regulierung bei Hochwassergefahr ist das EWO in dauernder Verbindung mit den Wasserwirtschaftsämtern des Kantons Obwalden.
Stausee Lungern