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Zurück in die Zukunft

Ausbildung
Mit «EWO FUTURE» stärkt das EWO seine Berufsausbildung.
23. Mai 2022
Text Simon Eberhard // Fotos Samuel Büttler Photographie, Fotostudio Schilter
23/05/2022 // 10 Minuten Lesezeit

EWO FUTURE

Mit EWO FUTURE stellt das EWO seine Lehrlingsausbildung neu auf. Stefan Bucher übernimmt dabei als neuer Leiter Berufsbildung die übergeordnete Koordination. Vor über 25 Jahren hat er selbst seine Berufsausbildung beim EWO absolviert.

Ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl in meinem Team», erzählt Tarja Kristiansen. Die Mediamatikerin im ersten Lehrjahr schätzt vor allem die Abwechslung ihres Berufs und die Möglichkeit, sich gestalterisch auszuleben. Abwechslungsreich sind auch die Aufgaben von Pascal Ettlin. «Das Verdrahten und die Automationen» sind es laut dem jungen Elektroinstallateur im dritten Lehrjahr, was ihm bei seinem Beruf am meisten zusagt. Jonas Imdorf, Netzelektriker im zweiten Lehrjahr, wiederum schätzt in seinem Beruf die Arbeit im Freien. «Das EWO ist ein guter Lehrbetrieb», zeigt er sich zufrieden.

Jährlich bildet das EWO neue Lernende in unterschiedlichen Berufsbildern aus. Die Lernenden wie Tarja, Pascal und Jonas schätzen das Unternehmen als attraktiven Ausbildungsbetrieb. Dennoch: Nachwuchs zu rekrutieren, erweist sich als schwierig. Um diesem Trend entgegenzuwirken und Schulabgängerinnen und -abgängern eine attraktive Alternative zum akademischen Weg zu bieten, organisiert das EWO mit EWO FUTURE seine Berufsausbildung grundlegend neu. «Wir wollen damit zu einem Top-Ausbildungsbetrieb im Kanton Obwalden werden», erklärt Thomas Baumgartner, Vorsitzender der EWO Geschäftsleitung.

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Er freut sich darauf, Jugendliche auf ihre Laufbahn vorzubereiten: Stefan Bucher (44) arbeitet bereits seit zehn Jahren für das EWO und übernimmt neu die Verantwortung für die Berufsbildung.

Neue Stelle geschaffen

EWO FUTURE strebt eine nachhaltige Lehrlingsausbildung an – mit erfolgreicher Integration der angehenden Fachleute ins EWO. Das Projekt umfasst den gesamten Prozess vom Lehrlingsmarketing bis zum Übertritt in die Berufswelt nach erfolgreichem Lehrabschluss und basiert auf einem Fünfstufenmodell. Im Fokus steht einerseits eine noch intensivere Lehrlingsbetreuung. Andererseits soll das Projekt auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern, die Identifikation der Lernenden mit ihrem Beruf und mit dem EWO stärken sowie ihnen auch ausserberufliches Wissen vermitteln.

Für die Koordination dieser Aufgaben hat das EWO die neue Stelle des Leiters Berufsbildung geschaffen. Dieser leitet die interne Arbeitsgruppe Berufsbildung, organisiert das Jahresprogramm, übernimmt individuelles Coaching der Lernenden, erledigt alle administrativen Aufgaben, baut EWO FUTURE permanent weiter aus und vieles mehr. Stefan Bucher, der diese Aufgabe übernommen hat, kennt das Unternehmen bereits bestens: Der 44-Jährige arbeitet nämlich nicht nur seit zehn Jahren für das EWO – zuletzt als Leiter Netzinformation –, sondern hat hier bereits seine Netzelektrikerlehre absolviert.

«Mit einer guten beruflichen Grundbildung stehen jungen Menschen alle Möglichkeiten offen.»
Stefan Bucher, Leiter Berufsbildung
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Pascal Ettlin wollte «Stromer» werden und hat sich nach einer Schnupperlehre fürs EWO entschieden. Inzwischen ist der Elektroinstallateur im dritten Lehrjahr.

Alle Möglichkeiten offen

Seine eigene Ausbildungszeit hat Stefan Bucher als «unbeschwert» in Erinnerung, wie er schmunzelnd verrät. Inzwischen ist der frühere Lernende selbst ein erfahrener Fachmann – und die Nachwuchsförderung liegt ihm sehr am Herzen. «Ich freue mich darauf, Jugendliche auf die Berufswelt vorzubereiten, ihnen Perspektiven aufzuzeigen und eine Ausbildung zu entwickeln, die jedem Niveau gerecht wird», sagt der Obwaldner aus Kerns, der nebenberuflich in Luzern als Berufsfachschullehrer für Netzelektriker arbeitet. Nach seiner Lehre beim EWO arbeitete Stefan Bucher als Fahrleitungsmonteur bei den SBB sowie als Netzelektriker und Projektleiter bei verschiedenen Schweizer Stromversorgungsunternehmen, bevor er 2012 zum EWO zurückkehrte. Währenddessen absolvierte er zudem die Berufs- und Meisterprüfung.

Buchers Laufbahn beweist, dass es in der Schweiz nicht den akademischen Weg braucht, um eine interessante Berufskarriere einzuschlagen. «Mit einer guten beruflichen Grundbildung stehen jungen Menschen alle Möglichkeiten offen», betont er. «Für ein späteres Studium existieren heute Brückenangebote wie beispielsweise die berufsbegleitende Matura. Zudem ist es möglich, durch Weiterbildungen im Job mehr Verantwortung zu übernehmen.»

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Tarja Kristiansen, Mediamatikerin im ersten Lehrjahr, schätzt die Abwechslung in ihrer Arbeit.

Zeit, Know-how und lokale Verankerung

Mit dem Lehrbeginn im kommenden August tritt das neue Ausbildungskonzept von EWO FUTURE in Kraft. Zusammen mit der EWO Arbeitsgruppe Berufsbildung stellt Stefan Bucher derzeit die nötigen Weichen. Und was macht das EWO für Bucher zum attraktiven Ausbildungsbetrieb? «Wir nehmen uns die Zeit und haben das nötige Know-how, um Lernende auszubilden», antwortet er. «Wir sind im Kanton Obwalden bestens verankert und setzen alles daran, dass die zukünftigen Fachleute für den Berufseintritt vorbereitet sind – sei es für das EWO oder auch für andere Unternehmen.»

Bereits auf bestem Weg dazu sind die drei EWO Lernenden Tarja, Pascal und Jonas. Auf die Frage, was sie sich vom Ausbildungsbetrieb wünsche, antwortet Tarja Kristiansen: «Ein Berufsbildner sollte fair, hilfsbereit und verständnisvoll sein. Damit meine ich, dass es okay ist, wenn man mal einen Fehler macht oder eine schlechte Note bekommt.» In die gleiche Richtung – aber umgekehrt – geht die Idee von Jonas Imdorf: «Wieso nicht einen Bonus für gute Noten einführen?»

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Jonas Imdorf, Netzelektriker im zweiten Lehrjahr, arbeitet am liebsten im Freien.

EWO FUTURE entdecken

Alle Informationen rund um EWO FUTURE finden Sie auf der Website ewo-future.ch

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«Beruflichen Traum lokal verwirklichen»

Thomas Baumgartner
Vorsitzender der Geschäftsleitung

Herr Baumgartner, was sind die Ziele von EWO FUTURE?
Es wird immer schwieriger, gute Fachkräfte zu finden. Das beginnt bei der Lehrlingsausbildung. Hier möchten wir unseren Teil der Verantwortung wahrnehmen. Mit EWO FUTURE vertreten wir unseren Anspruch, zu einem Top-Ausbildungsbetrieb im Kanton Obwalden zu werden. Und als solcher wollen wir auch wahrgenommen werden. Uns ist wichtig, Schulabgängerinnen und Schulabgängern die Möglichkeit einer fundierten Ausbildung im Kanton Obwalden zu bieten. Und ihnen so auch zu zeigen, dass sie ihren beruflichen Traum lokal verwirklichen können, ohne dafür den Kanton zu wechseln.

Was ist die Aufgabe des neuen Leiters Berufsbildung?
Er übernimmt die übergeordnete Koordination aller Ausbildungen. Damit entlasten wir die Berufsbildner der einzelnen Lehrberufe, damit diese sich besser auf ihr Tagesgeschäft konzentrieren können. Auf diese Weise optimieren wir die Prozesse und somit auch die Qualität unserer Ausbildung. Ich bin sehr glücklich, dass wir für diese Stelle mit Stefan Bucher intern einen qualifizierten Spezialisten gefunden haben. Das zeigt mir, dass es möglich ist, sich beim EWO beruflich weiterzuentwickeln und neue spannende Aufgaben zu übernehmen. Genau dies möchten wir den Jugendlichen mit EWO FUTURE zeigen.

Wie geht es nun weiter?
Das Konzept ist erstellt. Ab August 2022 wollen wir es in der Praxis erproben. Dabei werden wir zweifellos Erfahrungen sammeln und müssen auch flexibel genug bleiben, Dinge anzupassen, die sich nicht bewähren. Es ist ein laufender Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Ich bin aber zuversichtlich und freue mich darauf, mit EWO FUTURE unsere Lehrlingsausbildung in die Zukunft zu führen.

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