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Marathon-Mann

Freizeit
Der Obwaldner Norbert Amgarten trainiert für die «o-tour», den härtesten Sportanlass der Zentralschweiz.
26. April 2020
Text Patrick Steinemann / Fotos Samuel Büttler
26/04/2020 // 8 Minuten Lesezeit

«Das pure Glück auf zwei Rädern»

Für die Biker ist sie eine feste Grösse im Jahreskalender: die «o-tour» rund um Alpnach. Für den Obwaldner Norbert Amgarten ist der Bike-Marathon sportliche Herausforderung und Herzensangelegenheit zugleich.

Irgendwann während des Rennens steht sie einfach da am Streckenrand und springt völlig unpassend vors Vorderrad, diese lästigste aller Fragen: «Warum tue ich mir das an?» Ausweichen kann Norbert Amgarten ihr dann nicht mehr, nur fester in die Pedale treten und seinem müden Körper innerlich die Antwort zurufen: «Weil du sie ja einfach brauchst, die Bewegung, und weil es pures Glück ist, auf zwei Rädern durch eine so schöne Berglandschaft fahren zu können.»

Norbert Amgarten, 39 Jahre, Wohnort Sarnen, Obwaldner seit Geburt, sagt: «Ich bin da einfach reingerutscht.» Reingerutscht ins Bike-Marathon-Fahren. Etwa bei der «o-tour» in Obwalden, 86 Kilometer am Stück, 3000 Höhenmeter, einer der grössten und wohl auch härtesten Sportanlässe der Zentralschweiz. Reingerutscht aber auch bei fünf weiteren Mountainbike-Rennen, total 584 Kilometer, 20 575 Höhenmeter. «Bike Marathon Classics» nennt sich die Serie zwischen dem Greyerzerland und dem Ortler im grenznahen Veltlin. Norbert Amgarten hat die Serie dreimal gewonnen in den letzten drei Jahren.

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Biken als «Selbstversuch»

«Es ist gut so, wie es ist», sagt Norbert Amgarten und meint dabei nicht in erster Linie die Siege. Sondern den «Selbstversuch», wie er es nennt: Das Trainieren, 10 bis 15 Stunden pro Woche im Sommer auf Bike und Rennvelo, 5 bis 10 Stunden pro Woche im Winter auf den Langlaufski, beim Spinning oder Krafttraining. Und das anschliessende Überprüfen des körperlich Erreichten im Rennen: «Passt alles zusammen? Kann ich im entscheidenden Moment die Leistung bringen, die ich möchte? Kann ich die Herausforderung meistern?»

Die Herausforderung: Das sind nicht nur kräfteraubende Stunden auf dem Bike, das sind auch junge Sportskollegen, mit denen sich der alte Hase Amgarten misst. «Die Jungen sind vielleicht schneller auf kurzen Strecken, bei den Bike-Marathons zählen aber auch Taktik und Krafteinteilung.» Und die Kenntnis der Rennstrecken: Norbert Amgarten kennt mittlerweile nicht nur jeden Meter der «o-tour» vor seiner Haustür, sondern auch die kritischen Abschnitte der übrigen Strecken. Ein Vorteil, der zum Sieg verhilft, wenn man in der entscheidenden Kurve einen platten Reifen oder einen anderen Defekt vermeiden kann.

Wenn es Norbert Amgarten oder einen Mitbewerber dann doch mal erwischt, kommt eine weitere Besonderheit der Marathon-Biker zum Vorschein: Man unterstützt sich gegenseitig. Leiht Reparaturmaterial aus oder hilft, einen Hungerast bei einem Verpflegungsengpass zu überwinden. «Unter den Mitfahrern herrscht ein gutes Verhältnis, wir sprechen auch während des Rennens miteinander, daraus sind Freundschaften entstanden.»

«Bei den Bike-Marathons zählen Taktik und Krafteinteilung.»
Norbert Amgarten
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Für Norbert Amgarten ist Biken seine grosse Leidenschaft.

Gemeinsame Trainingsfahrten

Überhaupt die soziale Komponente: Norbert Amgarten ist als Biker nicht der einsame Wolf. «In der Obwaldner Bike-Szene kennt man sich, wir machen gemeinsame Trainingsausfahrten, und dort kommt der Spass auch nicht zu kurz.» Oft ist Norbert Amgarten auch mit seiner Partnerin unterwegs, um sich fit zu halten für sein «grosses Hobby», wie er das Biken nennt. «Fun» heisst passend dazu die Kategorie, in der er an den Rennen startet. Norbert Amgarten sieht das Biken als Ausgleich zum Arbeitsalltag. Obwohl es auch dort um Bewegung geht – er arbeitet
als Physiotherapeut im Kantonsspital Nidwalden. Körpergefühl ist also immer im Spiel: «Als Sportler kann ich vom Wissen des Physiotherapeuten profitieren, ich weiss, wie ein effizientes Training aufgebaut sein sollte.» Umgekehrt können auch Amgartens Patienten bei den Behandlungen profitieren von seinen Erfahrungen aus dem Sport.

Den (Wissens-)Horizont erweitern

Seinen eigenen Wissenshorizont erweitert Norbert Amgarten seit dem letzten Herbst in einem Masterstudium in Osteopathie – auch geistig ist Stillstand für einen Bewegungsmenschen keine Option. Aber bleibt da noch genügend Zeit für das Biken? «Bisher habe ich immer von Jahr
zu Jahr entschieden, ob es für mich noch passt», sagt Norbert Amgarten. Das will er auch so beibehalten. Schliesslich kennt er da viele Teilnehmer und Helfer. Und auch immer wieder eine Zuschauerin oder einen Zuschauer entlang der Strecke. Die sind Norbert Amgarten sowieso viel lieber als die lästigste aller Fragen, die einfach so vors Rad springt.

EWO engagiert sich für «o-tour»

Mit gegen 1000 Teilnehmenden und ebenso vielen Zuschauern ist die «o-tour» der grösste Bike-Event der Innerschweiz. Der Bike-Marathon findet jeweils am zweiten Sonntag im September statt. Die «o-tour» ist Teil der Garmin Bike Marathon Classics. Gestartet wird auf verschiedenen Distanzen (37 – 86 Kilometer) und mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden (800 – 3’000 Höhenmeter). Auch eine Teilnahme
mit E-Mountainbikes ist möglich. Neben Einzelathleten können sich auch Teams anmelden; die Kleinsten messen sich im Kids Race. Start und Ziel sind im Biker-Village auf dem Schulareal Alpnach. Für Verpflegung ist in einer Festwirtschaft gesorgt. 250 Helfer sind am Anlass im
Einsatz, zudem unterstützen verschiedene Sponsoren den Event: Das Elektrizitätswerk Obwalden ist langjähriger Co-Sponsor und Energiepartner der «o-tour».

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Das grösste Mountainbike-Rennen der Zentralschweiz findet jeweils am zweiten September-Wochenende statt. Das Rennen führt quer durch den Kanton Obwalden und begeistert gegen 1000 Teilnehmende.

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